Das Tayloristische Menschenbild

Charlie steht mit einem Kollegen auf einer monströsen Maschine
Charlie Chaplin in dem Film "Modern Times"
Taylor ging davon aus, dass Menschen genauso unproblematisch eingesetzt werden können wie jedes andere Werkzeug. Es wird unterstellt, dass Arbeiter lediglich durch ein ökonomisch definiertes Selbstinteresse zur Arbeit motiviert werden könnten. Man nahm an, sie würden versuchen, ihren Arbeitsaufwand möglichst gering zu halten und dabei ihren Lohn zu maximieren.
Von den Arbeitern wird gemäß dem tayloristischen Menschenbild insgesamt folgendes erwartet:
Den Arbeitern, von denen angenommen wurde, dass sie zur Selbstdisziplin und Selbstkontrolle unfähig seien, wurde das Bild des Vorgesetzten gegenübergestellt, der sich aufgrund eigener Zielsetzung selbst kontrollieren und motiviert. Von den Vorgesetzten im Taylorismus wird erwartet, dass Sie ihre persönlichen Ziele mit denen der Organisation in Einklang bringen, dass sie einer äußeren Motivation nicht bedürfen.
Sie sollen
Die Beziehungen zwischen Vorgesetztem und Arbeiter sind im Taylorismus einseitig bestimmt: Die Manager sollen aktiv das gesamte Geschehen bestimmen, die Arbeiter sich passiv unterwerfen und auf ihre Arbeit konzentrieren. Taylor wollte eine rational orientierte, arbeitseffektive Kooperation von Vorgesetzten und Mitarbeitern erreichen. Auftauchende Konflikte sollten durch organisatorische Maßnahmen des Managements ausgeräumt werden. Taylor hoffte, dass wissenschaftliche Fundierung von Arbeitsteilung, Arbeitsverfahren sowie Entlohnung zu einem harmonischen Arbeitsklima und zu spannungsfreien zwischenmenschlichen Beziehungen führen würde. Von den Arbeitern verlangte Taylor absoluten Gehorsam und Unterordnung. Besondere Kenntnisse, auch über ihre Aufgabe erwartete er nicht: Der ungelernte Hilfsarbeiter (damals war dies der deutsche Einwanderer namens Schmidt) ist Taylors Idealmodell. Während Taylors Arbeitsgebiet die Werkstatt und der Produktionsbereich waren, übertrugen Nachfolger seine Rationalisierungsgrundsätze auch auf den Verwaltungsbereich (siehe bürokratisch-administrativer Ansatz) und damit in einen Bereich mit komplexeren Arbeitsbedingungen und qualifizierteren Mitarbeitern.